Über unserem Mitmach-Fragebogen kann sich jede:r einbringen, die Initiative rund um Klein List unterstützen und erzählen, was ihm oder ihr im Lehenviertel im Sinne des öffentlichen Raums vorschwebt. Wir betreiben diese Sammlung von Ideen gerade wie ein virtuelles Brainstorming: Jede:r darf Ideen einbringen. Bewertet wird nicht, höchstens doppelte Nennungen aussortiert. Das Ganze findet hakt nicht in Echt, sondern online statt. Die Anregungen kommen in einem geschützten Online-Dokument an und werden da auch nicht verändert.
Hier einige Lehen-Ideen und Anregungen, nach Themen sortiert.
Zur Gestaltung und Nutzung des öffentlichen Raums
Hier ist viel die Rede von der Aufteilung und Beruhigung des öffentlichen Raumes – und damit natürlich auch von der Umgestaltung der Straßen. Aber zunächst einmal: Was wünschen sich die Teilnehmenden als zusätzliche Nutzung in unserem Viertel? Und was wünschst Du Dir, was wünschen Sie sich?.
Eine gerechte Aufteilung des öffentlichen Raums für alle Anwohner sollte selbstverständlich sein: Auto- und Fahrradfahrer, Fußgänger (groß und klein), Rollerfahrer und Skater… Das bedeutet, dass nicht alleinig die Autos den öffentlichen Raum dominieren dürfen. Sobald es weniger Autos gibt, können Stück für Stück Bäume gepflanzt, Blumentröge aufgestellt, kleine Beete oder Rasenstücke angelegt werden u.v.m.
Katharina, Römerstraße
Es sollte nicht nur Raum für Fortbewegung, sondern auch zum Verweilen geben – Bänke, Sitzgruppen, Liegestühle, Spielmöglichkeiten… Das würde auch bedeuten, dass vernachlässigten Personengruppen wie Senoiren und Kindern mehr Raum zukommt und diese sich draußen aufhalten können. Das Miteinander spielt im Lehenviertel eine wichtige Rolle, Nachbarn unterhalten sich gern miteinander und suchen oft den Kontakt zueinander, das macht das Viertel so charmant. Mit weiteren Verweilmöglichkeiten würde das bestimmt noch stärker gefördert.
Sitzmöglichkeiten, Bestuhlung, Feste, Verkehrsberuhigung
Florian, Pfaffenweg
Urban Gardening – Anbau von Blumen und Nutzpflanzen.
Cornelia, Neue Weinsteige
Sitzbänke, von Anwohnern gesponsert und kreativ gestaltet
Parklet für den Sommer, weniger Autos, Frühstücksaktion im öffentlichen Raum
Elisa, Alexanderstraße
Ich bin nicht für eine “Parkbank” alle 5 Meter. Ich muss morgens früh raus und empfinde den Lärm bereits jetzt als grenzwertig. Eventuell liegt das auch am weggebliebenen Fluglärm, der nun andere Geräusche stärker in den Vordergrund treten lässt.
Max, Liststraße
Aufenthaltsqualität verbessern, z. B. Sitzmöglichkeiten (Bänke)
Ulrike, Strohberg
Sitzbänke
Britta, Pelargusstraße
Als „alter wackliger Opa“ wünsche ich mir für mich und meine Frau einfache Sitzgelegenheiten zum Ausruhen bei Spaziergängen und Einkäufen (z.B. ähnlich wie bei der wie bei der Apotheke.
Tillmann, Zellerstraße
Bäume und Begrünung
Mehr Bäume will fast jede:r in den Straßen des Viertels. Interessanterweise wurden bereits in der Gründerzeit des Lehenviertels Bäume in den breiten Straßen des Quartiers eingeplant. Doch irgendwie hat man sie dann wohl vergessen. Kam der erste Weltkrieg dazwischen mit verschobenen Prioritäten. Wirtschaftskrisen? Fand man Bäume uncool? Vielleicht können wir ja einmal die Geschichtswerkstatt zu einem Beitrag dazu überreden. Aber was wollen wir?
Im Prinzip: MEHR BÄUME. Im Lehenviertel steht vor allem im Sommer die Luft, respektive heizt sich alles enorm auf. Mir ist durchaus bewusst, dass mehr Bäume nur zu Lasten des Parkraums gepflanzt werden können.
Max, Liststraße
Okay: machen!
Bäume in großen Kübeln
Felix, Liststraße
Urban Gardening – Anbau von Blumen und Nutzpflanzen
Cornelia, Neue Weinsteige
Spielplatz Filderstr 37/39 mit schöneren Pflanzen begrünen, Stadt sollte mitziehen
Frank, Filderstraße
Bäume zwischen den Parkplätzen pflanzen, Blumenbeete
Florian, Pfaffenweg
Mehr Grün. Bäume pflanzen
Britta, Pelargusstraße
In jeden Block Parklets mit begrünten Sitzecken
Jonas, Römerstraße
Bäume statt Parkplätze, Baumbeete intensiver nutzen, Fassadenbegrünung (Anreize für Hausbesitzer schaffen), Hinterhöfe begrünen, Spielmöglichkeiten für Kinder schaffen
Christa, Olgastraße
Wildblumen für die “Baumbeete”
Andrea, Römerstraße
Bäume pflanzen.
Stephan, Römerstraße
An jeder Kreuzung im Viertel
Ideen zum Verkehr
Natürlich tangieren alle Ideen irgendwie den Fuß-, Rad- und Autoverkehr im Viertel. Auch dazu gibt es jede Menge mehr oder weniger konkrete Ideen. Und jede Menge Raum für Eigene.
Im Lehenviertel herrscht ja schon Zone 30, die Kennzeichnung ist aber so versteckt, dass viele dies gar nicht wissen! Eine deutlichere Beschilderung oder Kennzeichnung auf der Fahrbahn wäre ein wichtiger erster Schritt. Carsharing könnte durch mehr Stellplätze erleichtert werden, damit diese Option der Mobilität attraktiver wird und Privatautos weniger werden.
Katharina, Römerstraße
Vielleicht könnten in einer Probephase viele zusätzliche Stellplätze von Stadtmobil und anderen Carsharing-Anbietern im Lehenviertel bereitgestellt und ein kurzzeitiges Schnupperangebot für die Anwohner angeboten werden.
Verkehrsberuhigung durch Unterbrechung des Verkehrsflusses wäre eine weitere Möglichkeit, das nimmt Geschwindigkeit raus und hält die “Abkürzer” davon ab, durch das Viertel zu fahren.
Parkplätze zu Spiel- und Grünflächen
Marcus, Schlosserstraße
Sich ein System mit Einbahnstraßen überlegen… (Vor allem die Lehenstr.!)
Felicie, Lehenstraße
Alle Kreuzungen so umbauen, dass ein Zuparken nicht mehr möglich ist. Für eine bessere Sicht sollten die an Kreuzungen grenzenden Parkplätze für Fahrräder und Roller/Motorräder vorbehalten sein.
Stephan, Römerstraße
Geschwindigkeitsbegrenzung auf 15 km/h, Kontrolle des Duchfahrtsverbotes an der Alten Weinsteige, damit weniger Verkehr im Lehenviertel – Googlemaps leitet regulär die Alte Weinsteige von oben nach unten.
Florian, Pfaffenweg
Initiative für gemeinschaftliche Autonutzung.
Elisa, Alexanderstraße
Ich bin grundsätzlich nicht für Autos in der Stadt und wenn, dann als Sharing-Model. Aber dies hängt von der Bereitschaft des Einzelnen ab, sich vernünftiger zu mobilisieren. Was mich nervt, ist die Flut an knatternden 2-Takt-Motorrollern, lauten Motorrädern und Rasern, die die Liststraße als Show-Room mißbrauchen. […]
MAX, LISTSTRAßE
Sprechen wir nicht über wild abgestellte eRoller. Das liegt am generellen Mangel an Rücksicht.
Mit der Quartiergarage Lehen steht schon seit fast 7 Jahren beispielhaft eine Carsharing-Station im Lehenviertel zur Verfügung, die den Anwohnern das Ausleihen von Elektrofahrzeugen ermöglicht. Wie bekannt, kann jedes Sharing bis zu 10 Eigenfahrzeuge ersetzen und damit auch öffentlichen (Park-)Raum freigeben. Im Gegensatz zu entmenschlichten free floating-Systemen wie Car2go oder anderen Carsharing-Angeboten wie z.B. stadtmobil (Elektrofahrzeuge??) ist eine Quartiergarage im Viertel verankert und bietet den räumlichen Rahmen und Treffpunkt auch für andere nachbarschaftliche Engagements.
Claus, Strohberg (Betreiber der Quartiergarage Stohberg)
Spielstraße
CORNELIA, NEUE WEINSTEIGE
Tankstelle weg und mit Quartiersparkgarage ersetzen. Superblock-Diagonalsperren
Jonas, Römerstraße
Bike- und Carsharing-Stationen an vielen Stellen
Mehr Radbügel
Christa, Olgastr
Mit Einbahnstraßen-System den Verkehrsfluss beruhigen und damit auch Straßen schmaler machen, um Grünzonen zu schaffen und/oder “grüne” Radstreifen zu ergänzen.
Mehr Tiefgaragen zu bezahlbaren Preisen (Apcoa unter Südtor: €110/Monat ist zu teuer).
Frank, Filderstraße
Schild für Linksabbieger aus Lehenstrasse auf Filderstrasse Richtung Süd: Für Fussgänger und Kinder sehr gefährlich, weil Autofahrer die rote Ampel ständig übersehen
1. Weniger Autos durch mehr vermehrte E-Bike-Nutzung. Schaffung von sicherem Fahrrad-Parkraum mit und ohne Lade-Stationen. Aber wo? Evtl. beim Zacke-Depot? Oder in den Hinterhöfen im Viertel (soweit brandschutzrechtlich möglich)
Ulrike, Zellerstraße
2. Subventionierung von (TG-)Stellplätzen für Anwohner von Klein-List, die durch den Wegfall der Parkplätze nicht mehr im öffentlichen Raum parken können. (Aufnahme ins städtische Budget)
Die Ideen sind bewusst nicht logisch geordnet. Wir haben nicht alle Rückmeldungen berücksichtigt, um allzu viele Dopplungen zu vermeiden. Einige Teilnehmer:innen haben keine konkreten Anregungen genannt, sondern unterstützen das Projekt einfach.Was willst Du? Was wollen Sie? Und was nicht?
Schreibt es hier auf:
November 5, 2020 um 11:51 am
Mehr Bäume sind angesichts des Klimawandels und der Aufheizung der Erde ein absolutes MUSS – nicht nur für unser Viertel, sondern die ganze Stadt. Außerdem wären natürlich weniger Autos schön, aber das geht nicht von heute auf morgen. Auf jeden Fall Begrenzung der Geschwindigkeit im ganzen Viertel auf 20 km/h. Weiterhin wünsche ich mir mehr Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten für Kinder und mehr Sitzplätze/Bänke für alle. Schön wären auch – wenn Corona endlich vorbei ist oder zumindest nicht mehr so dominant – mehr Treffmöglichkeiten für alle (Anregung Italien) mit Plätzen, Tischtennisplatten etc.
Mai 7, 2021 um 7:34 pm
Nachdem ich heute in der StZ gelesen habe, dass für Klein-List Geld aus dem STEP-Topf beantragt wurde, möchte ich mich hiermit als unmittelbar betroffene Bewohnerin der Liststraße 30 zu Wort melden.
Warum werden von Ihrer Seite nicht die direkt betroffenen Anwohner der Kreuzung informiert bzw. befragt?
Wir machen im Viertel jeden Weg zu Fuß oder mit dem Rad, aber wir wollen weiterhin ein Auto besitzen. Wir sanieren unsere Häuser in Abstimmung mit dem Denkmalamt, weil wir uns mit dem Lebensraum identifizieren.
Aber Raum brauchen wir als Anwohner auch zum Parken.
Wir leben hier bisher im Einklang mit dem Handel und der bestehenden Gastronomie, fraglich ist, ob man noch mehr möchte…
Mit schulpflichtigen Kindern mit Kinderzimmern zu einer Straße ist bereits an heißen Sommertagen die bestehende (Aussen) Gastronomie eine Herausforderung…
Ausschlafen am Morgen?!… wäre schön, würde nicht der Marktstand in der Pelargusstrasse ab 6 Uhr aufbauen.
Mit all dem arrangieren wir uns, weil wir gerne hier leben und es lebendig in der Nachbarschaft mögen.
Nun mehr davon?
1. Befragen Sie uns alle und informieren Sie uns über die Planungen. Keinem ist geholfen, wenn die gute Nachbarschaft aus den Fugen gerät!
(Übrigens sitze ich auch ohne diese Initiative bereits mit meinen Nachbarn hier zusammen.)
2. Schauen sie sich die Parksituation realistisch mit einer Bedarfserhebung an. Der Einzelhandel und die Gastronomen bekommen nämlich nicht nur Besuch aus dem Viertel… Achso.. Stehen ja alle “immer nur kurz” in der zweiten Reihe und müssen deswegen nicht ins Parkhaus (hatte ich ganz vergessen).
3. Wieso behaupten sie in jedem Medium, dass wir Bewohner diese Veränderungen unbedingt wollen? Von welcher Zahl (sich aktiv dafür Engagierender) sprechen wir hier? Diese Zahlen bleiben Sie schuldig.
Den Auftrag die Anwohner zum Thema zu befragen, den die Politik ihnen aufgetragen hat, haben Sie bisher nicht belastbar umgesetzt. Das halte ich für bedauerlich.
Mai 10, 2021 um 10:00 am
Wie schön, dass die Diskussion hier in Gang kommt. Im großen Kreis Live ist das ja gerade nicht so einfach 🙂
Die genannten STEP-Mittel sind nicht für Klein List oder einen ähnlichen Verkehrsversuch, sondern Planungsmittel für Gehwegnasen an den Kreuzungen List-/Römerstraße und Liststraße / Strohberg. Dies ist schon seit Jahren geplant und gerade für den Fußverkehr im Viertel sehr wichtig.
Zu dem Projekt Klein List ist bislang weder etwas beschlossen noch sind die Planungen geheim oder abgeschlossen. Die skizzierten Pläne sind Vorschläge aus dem Viertel, die 2015 erstmals durch den Bezirksbeirat und die Presse gingen. Wir als private Initiative mit derzeit rund 100 Unterstützer:innen wollen deren Weiterentwicklung gern zur Diskussion stellen, mit der Stadtverwaltung und natürlich vor allem im Viertel.
Insofern kommen mögliche Einwürfe zum genau richtigen Zeitpunkt. Wir hoffen sehr, dass es in nächster Zeit möglich wird, die Themen rund um eine Begrünung und Verkehrsberuhigung tatsächlich auch im direkten Kontakt zu besprechen. Die Frage ist natürlich immer, wie man es schaffen kann, das Leben für alle zu bereichern und z.B. den Klimaschutz und das Stadtklima zu fördern, ohne an anderer Stelle allzu große Einschränkungen zu produzieren. Welche Alternativen kann man bieten? Wo fängt man an und wie macht man weiter?
Als Beispiel vielleicht folgender Vergleich: Die bisherige Planung von Klein List „kostet“ 15 Parkplätze. In den letzten drei Jahren hat die Stadt Stuttgart ca. 70 Lastenräder in und um das Lehenviertel gefördert. Davon nutzen gut die Hälfte der Familien den Umweltbonus, indem sie innerhalb von drei Jahren nach der Anschaffung auf ein Auto verzichten, also in Summe 35 Autos reduzieren. Wir werden diesen Effekt aber nicht sehen, wenn wir ihn nicht sichtbar machen und z.B. für jeden rechnerisch frei werdenden Parkplatz zumindest einen halben für Maßnahmen wie Klein List nutzen. In Summe bleiben trotzdem mehr Parkplätze als vorher – wenn man dieser Rechnung folgen will.
Ihre Einwände z.B. zu Lärmbelästigung und Beteiligung sind natürlich wichtig. Dafür sind wir ja hier und kommunizieren öffentlich – und gern auch persönlich 🙂