Am 17.11.2015 wurde das Projekt Klein List erstmals im Bezirksbeirat Stuttgart Süd vorgestellt. Wir haben mal in das Protokoll der damaligen Sitzung geschaut.

Eine kleine Vorgeschichte

Die Vorstellung im Bezirksbeirat erfolgte, nachdem das Stadtplanungsamt am 19.05.2015 die Projekte vorgestellt hatte, die für die Mittel der sogenannten Stadt-Entwicklungspauschale (STEP) für den Doppelhaushalt 2016/17 vorgesehen waren. Das Projekt Klein List wurde dabei nicht berücksichtigt. Es war für diesen Finanzierungstopf offenbar zu groß und sollte in einer eigenen Finanzierung – also als eigener Posten im städtischen Haushalt – eingestellt werden.

Handlungsräume der Stadtentwicklungspauschale STEP für den Haushalt 2016/17 als Vormerkungen. Quelle: Stadt Stuttgart, Stadtplanungamt

Stattdessen schlug das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung vor, im Rahmen der STEP Mittel im Lehenviertel – entlang der Liststraße – nach und nach die Kreuzungsbereiche umzugestalten, mit Gehwegnasen Fußgängerfreundlicher zu machen und so auch die Eckenparker zu verdrängen.

Das Stadtplanungsamt schlug 2015 vor, statt des Gesamt-Projekts Klein List zunächst die Kreuzungen im Lehenviertel mit den STEP-Mitteln umzubauen. Quelle: Stadt Stuttgart, Stadtplanungamt

Dies wiederum geht zurück auf einen Rahmenplan aus dem Jahr 2007. Schade nur, dass davon bis Sommer 2020 noch nichts wesentliches zu sehen ist.

Doch davon ein anderes Mal mehr 😉

Protokoll der Präsentation und Aussprache im Bezirksbeirat

Quelle: Städtisches Onlinearchiv Bezirksbeirat Süd

  • Vorsitz: Bezirksvorsteher Grieb
  • Berichterstatter: Herr Stelzer (Hubertus-Apotheke), Herr Lermann (Architekt)
  • Betreff: Vorstellung des Projekts “Klein-List” (Umgestaltung in der Liststraße)

Herr Stelzer von der Hubertus-Apotheke stellt die Projektidee vor, mitten im Lehenviertel einen Teil der Liststraße umzugestalten, um dort die Aufenthaltsqualität zu verbessern, wovon der lokale Einzelhandel genauso profitieren solle wie die Anwohner der angrenzenden Straßen im Lehenviertel. Der Bereich solle kindergerecht und barrierefrei werden.

Herr Lermann von der Freien Planungsgruppe 7 (Büro für Stadtplanung und Architektur) beschreibt nähere Einzelheiten anhand einer Präsentation, die diesem Protokoll beigefügt ist. Zwischen Lehen- und Römerstraße mit dem Mittelpunkt der oberen Einmündung der Pelargusstraße solle der Straßenraum als eine breitere Multinutzungsfläche umgestaltet werden, auf der Fahrzeuge und Fußgänger gleichberechtigt sein sollen. Es würden 13 Parkplätze entfallen, die in der Nachbarschaft durch die Umwandlung von Längs- in Querparkplätze wieder geschaffen werden sollen. Dazu sollen 6 bis 8 Straßenbäume gepflanzt werden. Ein erster Bauabschnitt auf 50 m Länge würde rund 315.000 EUR (brutto) kosten. Es habe sich eine örtliche Arbeitsgruppe zu der Projektidee gebildet, die nun das Ideenpapier als sogenanntes „White Paper“ an die Stadtverwaltung übergeben wolle.

BB Wieland (FDP) begrüßt die Idee und regt eine Unterschriftensammlung dazu im Lehenviertel an, bei der auch Kommentare pro und contra notiert werden können.

BB Petri (CDU) lobt den konstruktiven Ansatz des Projekts und wünscht eine Beteiligung der Anwohner.

BBin Holch (SPD) befürchtet, ein aufgehübschter kurzer Bereich der Liststraße könne auf Kritik stoßen. Sie regt an, eine Lösung für den ganzen Straßenzug anzustreben.

BBin Montigel (90/Grüne) hält das Projekt für unterstützenswert.

BB Hermann (STAdTISTEN) meint, das Projekt könne ein Auftakt für weitere kleinräumige Projekte sein.

BBin Moll (SÖS-LINKE-PluS) schließt sich der Meinung von BBin Holch an. Die Idee solle weiterverfolgt werden.

BB Meißner (Freie Wähler) erkundigt sich nach den Chancen, das Projekt aus Mitteln der Stadtentwicklungspauschale zu finanzieren.

Herr Lermann schlägt vor, klein anzufangen und zunächst an einer Stelle in der Liststraße Maßnahmen umzusetzen.

BB Emrich (SPD) möchte die Finanzmittel der Stadtentwicklungspauschale eher an den Stellen einsetzen, an denen mehr Handlungsbedarf sei.

Der Vorsitzende empfiehlt Herrn Stelzer und Herrn Lermann, zunächst im Lehenviertel weiter Unterstützung zu sammeln und mit dem Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung zu besprechen, welche Maßnahmen möglich seien. Er bittet darum, den Bezirksbeirat Süd dabei über den aktuellen Stand in Kenntnis zu setzen.